Silcherschüler:innen auf den Spuren der Stolpersteine in Eislingen
Interessiert nahmen die Jugendlichen der 9. und 10. Klasse Religion der Silcherschule an der Führung mit Eberhard Schmid teil. Erste Station war die Richard-Wagner-Straße 26. Dort wohnte in der NS-Zeit die vierköpfige Familie Plawner: DR. WOLF BERNHARD PLAWNER; seine Frau MINA PLAWNER uns ihre Töchter PNINA und RACHEL-DINA PLAWNER.
Anschaulich erzählte Eberhard Schmid vom Leben der Familie bis zur Ermordung durch die Nazis. Warum Stolpersteine im Gehweg? Eberhard Schmid erklärte den Jugendlichen, was der Zielgedanke von Gunter Demnig ist: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Der Künstler erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten Wohnort Gedenksteine aus Messing in den Gehweg einlässt. „HIER WOHNTE …EIN STEIN. EIN NAME. EIN MENSCH“.
Weiter ging es zum Stolperstein in der Jahnstraße 6. Hier lebte bis zu seiner Ermordung ARTHUR SCHRAG. Ein junger Mann, der von den Nazis wegen seiner sexuellen Orientierung ermordet wurde.
Judenhass, Antisemitismus, Ausgrenzung von Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe im Zusammenhang mit christlichen Werten, das sind wichtige Themen im Religionsunterricht.
„Warum waren wir heute bei der Kälte draußen unterwegs und nicht im Klassenzimmer? Warum haben wir uns ausführlich mit dem Thema Nationalsozialismus, Antisemitismus und die Rolle der Kirchen damals beschäftigt?“, fragte Ingrid Held ihre Klasse.
P: „Das soll nie wieder passieren.“
L: „Jeder Mensch ist wichtig.“
L: „Kein Mensch ist weniger Wert, weil er zu einer Minderheit gehört.“
E: „Das waren ganz normale Leute. Wir müssen erkennen, wo man heute rechtzeitig Stopp sagt!“
Dem war nichts hinzuzufügen.
Herzlichen Dank an das Leitungsteam von St. Elisabeth für den warmen Raum im Altenzentrum und die freundliche Bewirtung während des vertiefenden Gesprächs. So lernt man gerne, trotz schwerem Thema.
Ingrid Held